Der transformation in natura®-Ansatz

Der transformation in natura® - Ansatz

Auf dieser Seite stellen wir – etwas ausführlicher – die wesentlichen Elemente unseres transformation in natura® – Ansatzes vor. Wir erzählen zudem, was für uns selbst die wichtigen geistige Quellen und Hintergründe für unsere Arbeit sind. Hinter allem steht die Verbundenheit mit der lebendigen Erde als Urmutter. In der weltweiten Mythologie hat sie viele Namen. In Indien wird sie “Uma” genannt. Ihr zu Ehren trägt unser Institut ihren Namen.

Transformation

transformation in natura® ist unser Beitrag zum Wandel von Bewusstsein und der (Er-) Findung von enkeltauglichen Lebensstilen und Gesellschaftsformen. In dieser Arbeit liegt unser ganzes Herzblut. Wir dienen in Demut und im Wissen, dass nicht wir Transformation bewirken können, sondern eine viel größere Wirkkraft aus sich selbst heraus das Leben immer wieder neu entwirft. Gleichzeitig wissen wir, dass es dringend notwendig ist, tiefgründige Erfahrungsräume für den Wandel zu eröffnen.

in natura

Transformation kann nicht allein im Kopf erdacht werden und unsere Gefühle allein sind in umwälzenden Wandlungsprozessen keine verlässlichen Wegweiser. Woran – wenn nicht an Ideologien oder Gefühlswallungen – können wir uns also orientieren?

Es ist die Natur selbst. Sie ist stets im Wandel. Allein durch das Miterleben der Jahreszeiten können wir tiefe Erkenntnisse über Transformation erlangen: Auf eine Phase des Herbstes (Auflösung des Gewohnten) folgt nicht sofort ein neuer Frühling (Kreativität) und Sommer (Tun). Diesen Fehler macht nur eine rastlose Gesellschaft. Die Magie von Wandel liegt nämlich im Winter – real als Jahreszeit und symbolisch steht er für die Phase des Nicht-Mehr und Noch-Nicht, eine Dimension des menschlichen  Seins voller Zauber, voller Tiefgang, Zugang zum Unbewussten und Noch-Nicht-Gewussten, zum geheimnisvollen Urgrund allen Seins. Wer hier eintauchen lernt, erfährt Wandel «ganz von allein aus sich heraus» – ohne Anstrengung, mit Leichtigkeit, mit einem Gefühl von Lebendigkeit, Ganzheit und Verbundenheit mit allem, was lebt. Die Kreativität, die aus diesem Raum von alleine emergiert, ist von anderer Qualität und Gestalt als nur «erdacht»: lebendig, für alle von Nutzen, überraschend, wegweisend.

Die Kernelemente unseres transformation in natura®-Ansatzes

  • Eine politisch verstandene Naturmystik in dem Sinne, dass mystische Erfahrungen der Verbundenheit das tatsächliche Handeln lebensdienlich verändern. Darin liegt Sprengkraft.
  • Der Lebenskompass als geistiges Orientierungs- und Handlungsmodell
  • Die Bezugnahme auf unsere – herrschaftskritisch analysierte – europäische Tradition

«Das hier, wo ich jetzt bin, das ist das Heilige Land.»

Wolf-Dieter Storl

Eine politische Naturmystik

Der notwendige Wandel von Weltbild und Lebensstilen

Der transformation in natura® – Ansatz basiert auf einer gelebten Beziehung zu unserer Natur vor der eigenen Haustüre, wobei wir die Natur nicht als Kulisse, sondern als lebendigen Organismus verstehen. Wenn wir Natur sagen, meinen wir immer einen Raum der Beziehungen und Resonanz, in dem die Wesen und Landschaften ebenso beseelt sind und Würde haben wie wir Menschen. Auch in der rituellen Naturarbeit und dem Naturcoaching müssen wir achtsam sein, die Natur nicht aus kultureller Gewohnheit erneut einseitig für die Zwecke des Menschen (seiner Erholung, Heilung, Selbstoptimierung, Visionsfindung etc.) auszunutzen.

Naturmystik verstehen wir deshalb nicht als esoterisch-abgehoben, sondern als durchlebte, an die Natur angebundene, körperlich-ganzheitliche Beziehung von uns Menschen zur mehr-als-menschlichen Welt. Diese Beziehung verändert am Ende die eigene, konkrete Alltagslebensweise hin zu mehr Lebensdienlichkeit.

Mystik ist kein Sonntagsspaziergang. Wir sind konfrontiert mit den konkreten Wäldern vor der Haustüre und wie es ihnen geht mit Dürre, Sturm und Überschwemmungen. Und Mystik fordert immer einen Preis: Die Preisgabe der Vorrangstellung des eigenen Egos. Auf die Gesellschaft bezogen bedeutet dies: Die Krisen der Zeit rufen uns dazu auf, die menschliche narzisstische Selbstbezogenheit (die zugleich eine Selbstisolierung ist) aufzugeben und in eine respektvolle Co-Existenz (zurück) zu finden. Mystik ist also aus sich heraus immer gesellschafts- und herrschaftskritisch und daher – nicht im parteipolitischen Sinne, sondern im Sinne der eigenen Lebensführung – politisch relevant und brisant. Der naturmystische Weg verändert grundlegend das eigene Sein und Handeln in der Welt.

«Wenn du das nicht hast, dieses stirb und werde, so bleibst du nur ein trüber Gast auf dieser Erde.»

Johann Wolfgang von Goethe

Der Lebenskompass – ein europäisches Lebensradmodell

Der Lebenskompass ist die geistige Landkarte unseres transformation in natura® - Ansatzes

Jede Kultur bedient sich geistiger Anschauungsmodelle, um Orientierung über die eigenen Werte und damit Ausrichtung für das Handeln in der Welt zu gewinnen. Modelle, die in Form eines Kreises gezeichnet sind, basieren in der Regel auf altem Wissen und der Beobachtung der Zyklen in der Natur. Tagesverlauf, Jahresverlauf, Mondverlauf, Planetenverläufe – alles, was lebt, bewegt sich in Kreisen. Das lineare Denken von Ursache zu Wirkung, von Anfang zu Ende, von primitiv zu fortschrittlich ist geschichtlich jung und stark verknüpft mit einem trennenden und wertenden Herrschaftsdenken. Genau dieses Fortschrittsdenken von „immer mehr und immer schneller“ ist uns mittlerweile zum Verhängnis geworden. Wer heute sein Handeln in der Welt ändern will, muss also auch sein geistiges Bezugsmodell ändern. Die alten zyklischen Naturmodelle besagen, dass alles, was wächst, auch wieder vergeht und ruhen soll. Leben, das sich so verhält, ist in einem tiefen und zyklischen Sinn nachhaltig und ganzheitlich.

Der Lebenskompass basiert auf Ursulas langjähriger Forschung von europäischen Mythen und Bräuchen, ist in unserer beiden Publikationen ausführlich dargelegt und wird durch Ursulas und Davids Arbeit und Forschung ständig weiter verfeinert. In der Bezugnahme auf unsere (herrschaftskritisch erforschte) mitteleuropäische Tradition grenzen wir uns deutlich ab vom rechten oder völkischen Gebrauch/Missbrauch von Tradition.

Der Lebenskompass

In unserer transformation in natura® – Arbeit benutzen wir – basierend auf dem Grundrad der Jahreszeiten – verschiedene Variationen des Lebenskompasses:

  • Das Rad der Lebensphasen und Reifeschritte
  • Das Rad der Transformation
  • Das Rad der Balance
  • Das Rad der Seelenwesen/das SeelenRad

Mit diesen Varianten des Lebenskompass lassen sich je nach Bedarf und Kontext verschiedene Themen und Prozesse “ins Rad legen” und begleiten, sei es der persönliche Lebensweg, ein individueller oder kollektiver Transformationsprozess oder die gegenwärtige Balance im eigenen Leben oder einer Organisation. Das Rad der Seelenwesen eröffnet tiefe Einblicke in die eigene Grundgestimmtheit, mit der jeder Mensch ins Leben tritt und auf eine ureigene Weise “mitklingt und mitschwingt”. 

In der Arbeit mit dem Lebenskompass und tiefwirkenden Naturritualen wie der WaldZeit-Visionssuche, gehört es zu den beglückendsten Momenten, wenn ein Mensch diesen ureigenen Klang (wieder – oder zum ersten Mal) vernimmt und sich in einem tieferen Sinn selbst erkennt (“so bin ich wirklich so bin ich vom Leben gemeint”). Wenn diese Erfahrung in der Natur gemacht wird, geht sie oft einher mit dem Gefühl bzw. der Gewissheit, als Mensch eingebettet zu sein in einen größeren Seinszusammenhang. Dankbarkeit entsteht.

Grafik uma-lebenskompass

Das Rad der Transformation

Angesichts der ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen, die uns heute durchschütteln, ist das Rad der Transformation von besonderer Wichtigkeit. Es bietet uns für die persönlichen wie gesellschaftlichen Umwälzungen eine Landkarte, an der wir uns orientieren können. Das Rad der Transformation verbindet die Weisheit der Jahreszeiten mit dem Modell der Heldenreise von Joseph Campbell, der bereits 1949 in seinen Forschungen zu Mythen und Märchen eine Grundstruktur von Transformation und Initiation entdeckt hatte.

Video-Reihe zum Transformationsrad

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie haben wir in einer Reihe von sechs Videos mit dem Transformationsrad auf die Krisen (Pandemiekrise und Klimakrise) geblickt. Hier geht es zu den Videos.

Der Bezug zur «mitteleuropäischen Tradition»

Warum die Anbindung an unsere Wurzeln so wichtig ist

In Europa ist die Überlieferungslinie sowohl für die Anschauung alter Lebensräder wie auch für naturzyklische Mythen, Bräuche und Rituale geschichtlich bekämpft und gebrochen worden. Es kann deshalb inspirierend sein, sich demütig und achtsam in anderen Kulturen umzusehen, deren Mythen noch von einer innigen Naturverbindung erzählen und wo noch naturbezogene Rituale vollzogen werden. Gleichwohl können wir Rituale, Geschichten und Naturmodelle aus anderen Kulturen nicht einfach importieren. Denn die besondere Kraft von Ritualen und Mythen liegt darin, dass sie die Menschen jeweils an ihre ganz konkrete Landschaftserfahrung anbinden.

Die Rückbesinnung auf unsere europäische Überlieferungstradition schenkt uns zweierlei: Eine Anbindung an unsere konkrete Landschaft und die Jahreszeiten vor der Haustüre, und eine Anbindung an unsere frühen Vorfahren, an die Indigenen Europas sozusagen, die noch innig naturverbunden lebten.

Was wir dazu leisten müssen: Wir können unsere verdrehten, oft Angst erzeugenden Geschichten und Symbolbilder nicht einfach übernehmen, sondern müssen sie herrschaftskritisch analysieren und die Leerstellen durch eigene Natur- und Ritualerfahrung kreativ ergänzen. Dieser Weg ist in unseren Publikationen sorgfältig dargelegt. Er endet nie und fordert ständige Selbstreflexion. Denn die Mechanismen von Herrschaft, Narzissmus und Selbstbetrug weichen auch bei uns nicht allein durch guten Willen.

Europäische Mythen und Symbolbilder, die Weisheit über unsere Heilpflanzen, der Seelenbezug zu unseren heimischen Tieren, die Überlieferung von Initiationsritualen in unseren Märchen… all das ist Grundlage unserer Naturarbeit und des Lebenskompasses. Unser Herzblut und die spezifische Kompetenz am uma institut!

Geistiger Hintergrund

Inspirationsquellen für unsere Arbeit

Zu den wesentlichen geistigen Wurzeln, die uns auf unserem Weg und in der Entwicklung des Ansatzes und konkreter Verfahren inspiriert haben, zählen u.a:

  • Die Ritualforschung von van Gennep und Turner
  • Die Matriarchatsforschung und die Jahreszeiten- und Naturrituale von Heide Göttner-Abendroth
  • Die Visionssuche in der Tradition von Haiko Nitschke, Steven Foster und Meredith Little
  • Die Heldenreise und Mythenforschung von Joseph Campbell
  • Die Anschauung der Traditionellen Chinesischen Medizin (Rad der Wandlungsphasen)

Darüber hinaus ist der transformation in natura® Ansatz eingebettet in und vernetzt mit weiteren geistigen und praktischen Feldern. Dazu zählen u.a.:

  • Die Integrale Theorie und Praxis (Ken Wilber) und die Forschung zu Ebenen des Bewusstseins, u.a. Spiral Dynamics, Clare Graves, Jean Gebser
  • Die Prozess- und Kanalarbeit von Arnold Mindell
  • Die Arbeit zu Träumen und Mythen von C.G. Jung
  • Die Wildnispädagogik in der Tradition von Wolfgang Peham, Tom Brown und Jon Young
  • Innovative Leadership-Ansätze, u.a. Theory U, Design Thinking, Dialog
  • Innovative Ansätze der Organisationsentwicklung, u.a. Re-Inventing Organizations (Frederic Laloux), Agile Organisationen, New Work etc.
  • Inspirationen aus der „neuen Biologie“, wie z.B. bei Andreas Weber („Alles fühlt“), Stefano Mancuso („Die Intelligenz der Pflanzen“) oder Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“)
  • Diskurse und Praktiken zur Gestaltung einer Großen Transformation in Richtung nachhaltiger Lebens- und Gesellschaftsformen

 

 «Man beutet keine Natur aus, die zu einem spricht.»

Hans-Peter Dürr

Unsere Preisgestaltung

Für die meisten unserer Angebote schlagen wir eine Preisskala vor, innerhalb derer die Teilnehmer*innen nach Selbsteinschätzung den Preis wählen. Der obere Preis bezieht sich auf die Qualität unserer Leistung. Der untere Wert soll die Seminare auch jenen möglich machen, die in einem Transformationsprozess stehen, der mit einer finanziellen Durststrecke verbunden ist, oder die aus anderen Gründen über ein schmaleres Budget verfügen.

Diese Preispolitik stellt die Teilnehmer*innen natürlich vor die Frage, wie viel sie bezahlen sollen. Auf jeden Fall gilt: Auch der Basisbetrag ist uns willkommen, wir kalkulieren damit. Gleichzeitig zählen wir im Feld Visionssuche und Naturcoaching zu den wenigen Anbietern, die diese Arbeit vollberuflich machen und für alle Seminare Mehrwertsteuer abführen. Durch diese „Vollzeitbeschäftigung“ mit ritueller Naturarbeit können wir allerdings auch eine Tiefe an Erfahrung und Durchdringung anbieten, die kostet – unseren Lebensunterhalt eben. Mit den Seminarbeträgen finanzieren wir außerdem unsere unentgeltlich geleistete Publikationsarbeit quer. Durch die Einnahmen aus den Unterkünften ist es uns zudem möglich, dass wir unseren Ort als eine wunderschöne Oase für unsere Teilnehmer*innen gestalten und pflegen können. Jeder und jede, die also über den Basisbetrag hinaus mehr bezahlen kann oder aufgrund seines beruflichen Hintergrundes ganz andere Seminarpreise gewohnt ist, ist eingeladen, sich innerhalb der Skala selbst höher einzuschätzen.

Zu unserer Preisgestaltung gehört umgekehrt auch: Bei finanziellen Engpässen, die auch den unteren Betrag nur schwer zulassen, bitten wir, trotzdem mit uns Kontakt aufzunehmen. Es finden sich praktisch immer gangbare Lösungen!

Auf dem Laufenden bleiben?

Abonniere unseren Newsletter!

Der uma institut Newsletter erscheint alle sechs Wochen, jeweils zu den markanten Punkten des Jahreskreislaufs.

Nach oben scrollen